WAHLALTERABSENKUNG

Wir fordern:

Wir als Gemeinschaft der Pfadfinder*innenverbände in Bayern fordern, das Wahlalter in Bayern auf kommunaler und Landesebene auf 16 Jahre abzusenken.

Aktueller Sachstand:

In elf von 16 Bundesländern können junge Menschen bereits mit 16 Jahren das aktive Wahlrecht wahrnehmen
und damit ihre Lebenswelt gestalten. Bayern ist eins von nur fünf Bundesländern, in denen Menschen unter
18 Jahren weder auf kommunaler noch auf Landesebene wählen dürfen.


In allen Formen der Jugendarbeit, sei es in Vereinen, Verbänden oder offenen Angeboten, zeigen junge Menschen, dass sie sich und ihre Ideen einbringen möchten und einen positiven Beitrag für unsere Gesellschaft leisten wollen und können. Maßgebliches Prinzip, nicht nur in den Pfadfinder*innenverbänden in Bayern, sondern in allen Bereichen der Jugendarbeit, ist die Partizipation von jungen Menschen.

Die Mitbestimmung ist hier nicht nur ein vages Prinzip, sondern die Basis der täglichen Arbeit von unzähligen Ehrenamtlichen. Engagierte junge Menschen können und wollen also aktiv gestalten und ihre Interessen vertreten, werden jedoch in der Politik nicht gehört und erlangen erst mit 18 Jahren das Grundrecht ihre Lebenswelt durch Wahlen zu gestalten.

Problemdarstellung:

Junge Menschen unter 18 Jahren werden in der politischen Diskussion und insbesondere in den Wahlprogrammen der Parteien oft nicht angemessen berücksichtigt. Dies ist dahingehend logisch, da es kein Wähler*innenpotential für Parteien in dieser Gruppe gibt. Es hat aber zur Folge, dass die Interessen der jungen Menschen hinter anderen Interessen zurückstehen müssen.


Dies ist besonders dramatisch, da junge Menschen am längsten und in vielen Fällen auch besonders stark von
politischen Entscheidungen betroffen sind. Insbesondere die politischen Entscheidungen im Hinblick auf die
derzeitigen multiplen Krisen, allen voran die Klimakrise, zeigen, dass junge Menschen derzeit im politischen
Diskurs nur unzureichend Gehör finden und ihre Interessen nicht ausreichend berücksichtigt werden. Die
fehlende Einbindung junger Menschen in die Politik ist auch der Grund, warum sie versuchen, mit anderen Mitteln den politischen Diskurs beeinflussen.

Was muss passieren:

  1. Das Wahlalter in Bayern auf kommunaler und Landesebene muss auf 16 Jahre abgesenkt werden.
  2. Bayern muss sich aktiv und in Zusammenarbeit mit anderen politischen und zivilen Initiativen für die Absenkung des Wahlalters auch auf Bundesebene einsetzen.
  3. Es müssen weitere Möglichkeiten für junge Menschen geschaffen werden, sich aktiv in die Politik einzubringen. Die Interessen junger Menschen müssen im politischen Diskurs einen besonders hohen Stellenwert einnehmen, denn sie sind am längsten von langfristigen politischen Entscheidungen betroffen.