
Wir fordern:
Förderung des Erwerbs von sozialen Kompetenzen in Jugendverbänden durch die Politik
Anerkennung des ehrenamtlichen Engagements durch die Schule
Einen hausaufgabenfreien Nachmittag in der Woche
Aktueller Sachstand:
Pfadfinder*in zu sein erfordert ein hohes Maß an Verbindlichkeit. Die Gruppenmitglieder sind zwischen 7 und 18 Jahren alt. Die wöchentlichen Gruppenstunden finden unter der Woche statt, um nicht mit familiären Verpflichtungen und Aktivitäten der Mitglieder am Wochenende zu konkurrieren. Pfadfindertum als Lernort ist nur möglich, wenn Gruppenstunden regelmäßig und zuverlässig besucht werden können. Nach dem Prinzip „Jugend führt Jugend“ ist ein großer Teil der Gruppenleiter*innen im Alter zwischen 16 und 21 Jahren. Junge Menschen erlernen in einem begleiteten und geschützten Rahmen wichtige soziale Kompetenzen wie Führung und Verantwortungsbewusstsein. Pfadfinderverbände bieten den jungen Menschen durch eine qualitativ hochwertige Jugendleiter*innenausbildung und das Eröffnen von Erfahrungsräumen einen Lernort, den schulische Bildung alleine nicht ermöglichen kann.
Problemdarstellung:
Zunehmende Inanspruchnahme durch Nachmittagsunterricht und gleichzeitig eine steigende Belastung mit Hausaufgaben führt zu einem zunehmenden Rückgang an Jugendleiter*innen. Junge Menschen haben spürbar weniger Zeit und Energie um neben den schulischen Verpflichtungen ein Ehrenamt ausüben zu können.
Jüngere Gruppenkinder sind dadurch ebenfalls zunehmend weniger in der Lage, an Gruppenstunden teilzunehmen. Bei den Jüngsten im Alter zwischen 7 und 11 Jahren führt eine Verlegung der Gruppenstunden in den frühen Abend dazu, dass sie gerade in den Wintermonaten, in denen es früh dunkel wird, gar nicht mehr teilnehmen können, da die Eltern sie z.B. aufgrund von Berufstätigkeit nicht bringen und holen können.
Was muss passieren:
Soziale Kompetenzen werden als wichtiger Bestandteil der Persönlichkeitsbildung anerkannt und ihr Erwerb durch ein Engagement in Jugendverbänden gefördert. Junge Menschen muss der Freiraum gegeben werden, Talente und Kompetenzen abseits von Lehrbüchern ausbilden zu können. Schulische Bildung muss mit Ehrenamt und Engagement vereinbar sein. Wir fordern eine Anerkennung des ehrenamtlichen Engagements durch die Schule.
Kinder und Jugendliche brauchen in ihrer Entwicklung Zeiträume, in denen sie ohne schulischen Druck ihre Persönlichkeit entfalten können. Die schulischen Anforderungen müssen so angepasst werden, dass ihnen diese Räume zur Verfügung stehen. Jugendverbandlicher Kompetenzerwerb muss auch im schulischen Kontext honoriert werden. Deshalb fordern wir einen hausaufgabenfreien Nachmittag in der Woche.